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Neue Steckdose setzen und anschließen

Eine Steckdose nachträglich installieren & anschließen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die fachgerechte Installation und Montage einer Steckdose sind sowohl für Elektriker als auch für Hobby-Heimwerker wichtig. Grundsätzlich gilt aber, dass Arbeiten an elektrischen Leitungen ausschließlich von Elektrikern vorgenommen werden dürfen.

Laut § 13 der Niederspannungsanschlussverordnung (kurz NAV) dürfen Arbeiten an der Elektroinstallation des Hauses, außer durch den Netzbetreiber, nur durch ein in ein Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden.

Die, zur Montage einer Steckdose ebenfalls benötigten, Unterputzdosen und Hohlwanddosen dürfen jedoch auch Hobby-Heimwerker selbst setzen. Dabei sollten aber unbedingt einige Dinge berücksichtigt werden, denn sowohl die falschen Kabel oder eine unsachgemäße Kabelverlegung, als auch eine falsche Positionierung der Steckdose kann zu großen Problemen, bis hin zu Kurzschlüssel und Kabelbrand führen.

Eine wichtige Grundregel sind die einzuhaltenden Abstände bei der Installation und dem nachträglichen Setzen einer neuen Steckdose. Genaue Angaben dazu, sowie zu den vorgeschriebenen Mauerschlitzen zur Kabelverlegung und zur Befestigung neu verlegter Leitungen, die zur neuen Steckdose hinführen, sind unter anderem in den VDE-Vorschriften zur Kabelverlegung geregelt. Diese sind in der Regel in den technischen Unterlagen Ihres örtlichen Netzbetreibers enthalten. Auch wir haben einen Ratgeber-Artikel rund um die entsprechenden Vorschriften erstellt.

Achten Sie darauf, dass die neue Unterputzdose oder Hohlwanddose mindestens 15 cm vom Boden und 20 cm von der nächsten Steckdose entfernt ist. Bohren Sie anschließend mit dem Bohrhammer ein Loch in die Wand und setzen Sie die Dose als Fassung für den Steckdoseneinsatz, Rahmen und Aufsatz ein. Wie genau das funktioniert, erklären wir in unserer Anleitung zum Setzen von Unterputz- und Hohlwanddosen.

Das Werkzeug, das Sie für die Installation benötigen, hängt von der Art der Steckdose ab. Für die meisten Arten von Steckdosen benötigen Sie jedoch einen Bohrer, einen Schraubendreher, eine Abisolierzange, sowie Hammer und Meißel für das Klopfen des Mauerschlitzes. Zudem brauchen Sie eine geeignete Unterputzdose und eventuell Zubehör, wie Kabelbinder, Aderendhülsen, Kabelverbinder, Steckschlüssel oder Abzweigdosen.

Bei der Installation von Steckdosen und Schaltern in Feuchträumen wie dem Badezimmer gelten zudem besondere Vorschriften. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihre Steckdosen nicht zu nahe an Wasserleitungen, Wasserquellen und anderen elektrischen Leitungen installiert werden.

Die optimale Höhe für Steckdosen variiert

Die optimale Höhe für die Installation einer Steckdose ist in der Regel etwa 70 bis 80 cm über dem Fußboden. Das gilt zumindest für eine moderne Elektroinstallation. Früher Standard war eine Höhe von 30 cm über Fußböden. Diese Höhe kann jedoch, in Abhängigkeit von der Art der Steckdose und dem Verwendungszweck, variieren. Während die Höhe von unter einem Meter in der Nähe von Betten, Nachtischen oder Türen durchaus angebracht ist, sollte eine Steckdose in der Nähe von Spiegeln oder in der Küche deutlich höher gesetzt werden, zum Beispiel 100 - 110 cm über dem Boden. Das gilt auch für Steckdosen, die später für Lichtschalter oder Thermostate genutzt werden sollen. Achten Sie bei der Planung Ihrer Installation daher immer auf die Herstellerangaben.

Wichtig ist vor allem die Einhaltung der waagerechten und senkrechten Installationszonen. Für normale Wohnräume wie Schlafzimmer, Arbeitszimmer oder Wohnzimmer sind diese identisch. In Küchen und Badezimmern gelten besondere Regelungen für Abstände und Installationszonen, zu denen wir Sie ebenfalls in unserem Ratgeber-Artikel zur Positionierung von Unterputz- und Hohlwanddosen informieren.

Waagerechte-Installationszonen-Infografik-Steckdosen

Grundsätzlich unterteilt sich die Installation neuer Steckdosen immer in folgende Abschnitte:

  1. Die nächste Abzweigdose muss gefunden und freigelegt werden, um die Steckdose in der Nähe der benötigten elektrischen Leitung zu setzen, die später an die Steckdose angeschlossen werden soll.
  2. Die genaue Position, unter Berücksichtigung der VDE-Vorschriften zu Installationszonen und Mindestabständen zu Wasserquellen, Rohren und anderen Leitungen, der Steckdose wird markiert.
  3. Nun wird der Weg zur neuen Steckdose auf der Wand aufgezeichnet.
  4. Die Unterputz- oder Hohlwanddose an der markierten Stelle setzen. Dafür wird ein Loch in die Wand gebohrt, in welches die Dose gesetzt und dort ggf. noch mit Gips fixiert wird. Für massive Wände werden übrigens Unterputzdosen genutzt, die als Fassung für die später einzusetzende Steckdose dienen. Bei Leichtbauwänden genügen sogenannte Hohlwanddosen.
  5. Einen Mauerschlitz für die Verlegung des Kabels klopfen oder fräsen, z.B. mit Hammer und Meißel oder einer Mauernutfräse. Das hängt davon ab, ob es sich um massive Außenwände oder Leichtbauwände handelt. ACHTUNG: Die Stemmarbeiten, die notwendig werden, um neue Steckdosen in Massivwänden zu setzen (z. B. Außenwänden) sind teils sehr aufwendig. Einfacher ist das Setzen von Unterputzdosen in Leichtbauwänden zwischen den Innenräumen. Hier genügen einfaches Werkzeug und wenig Kraftaufwand. Wie breit ein Kabelschlitz sein muss, ist ebenfalls fest vorgeschrieben und abhängig davon, ob Sie nur ein Kabel oder ein zusätzliches Leerrohr zum Leitungsschutz verlegen möchten. Zu berücksichtigende Normen sind unter anderem: DIN VDE 0100–520, DIN VDE 0298–4, DIN VDE 0100–520, DIN 18015–3 (Unterputz) und DIN EN 61386 (Installationsrohre). Genaue Angaben dazu finden Sie ebenfalls in unserem ausführlichen Ratgeber-Artikel zum Setzen der Unterputz- oder Hohlwanddose als Fassung für die neue Steckdose und ihren Rahmen.
  6. Jetzt wird das Kabel im geschaffenen Kabelschlitz verlegt. Hierbei sind einige Arbeitsschritte zu berücksichtigen, insbesondere zur Befestigung der Leitung mit Kabelschellen oder Kabelbindern. Außerdem hängt das genaue Vorgehen davon ab, ob Sie zusätzlich ein Installationsrohr bzw. Leerrohr verlegen möchten. Auch hierbei hilft einer unserer Ratgeber weiter, nämlich unser Artikel zur Kabelverlegung nach VDE-Vorschriften.
  7. Abschließend wird das Kabel an die Steckdose angeschlossen. Spätestens dieser Schritt muss unbedingt durch einen Elektriker durchgeführt werden. Zwar dürfen Sie selbst die Steckdosen untereinander verkabeln, aber den Anschluss an den Verteilerkasten und Stromkreislauf muss ein zertifizierter Handwerker übernehmen.

Warum muss man überhaupt neue Steckdosen nachträglich setzen?

Die Antwort ist einfach: Auch in Neubauten wird nach wie vor mit der Anzahl der vorinstallierten Steckdosen gegeizt. So gilt auch heute noch ein Richtwert von vier Steckdosen pro Wohnraum, Arbeitszimmer oder Schlafzimmer. Angesichts der drastisch wachsenden Menge an elektronischen Geräten je Haushalt ist das jedoch häufig viel zu wenig. Das gilt auch für das Einrichten eines Hobby-Werkraums im Keller oder in der Garage. So kann es schnell erforderlich sein, dass neue Steckdosen benötigt werden.

Ein weiterer Grund ist, dass die Position der vorinstallierten Steckdosen für heutige Anforderungen meistens nicht mehr optimal ist. So sitzen diese meist in der Nähe zu den Ecken eines Raumes. Geräte wie Fernseher und Soundbar werden jedoch vorwiegend mittig im Raum installiert. Das führt dazu, dass die entsprechenden Kabel oft unansehnlich auf dem Putz verlegt und bis zur Steckdose in der Ecke geführt werden müssen. Wie praktisch wäre es in diesem Fall, einfach eine neue Steckdose in der Nähe des Fernsehers zu installieren?

Werkzeuge und Materialien für die Installation einer Steckdose

Um eine Steckdose fachgerecht zu installieren, braucht man drei Dinge: das richtige Werkzeug, das richtige Material und die Kenntnis der entsprechenden VDE-Vorschriften.

Zuerst einmal benötigt man natürlich eine Steckdose. Diese findet man im Handel in verschiedenen Ausführungen und Größen. Die meisten Häuser und Wohnungen haben jedoch die Standardgröße, sodass es kein Problem sein sollte, die richtige Größe zu finden. Zusätzlich braucht man dann noch Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben sowie einen Bohrer mit passendem Bitsatz. Optional kann man auch Abstandshalter verwenden, wenn der Bereich hinter der Steckdose nicht vollständig ausgeglichen ist. Damit die Installation und Montage einer Steckdose sicher, effizient und professionell durchgeführt werden kann, müssen zunächst die erforderlichen Werkzeuge und Materialien besorgt werden.

Dazu gehören:

  1. Ein Tiefenmesser, um den Abstand zwischen der Unterputzdose und der Wand zu messen.
  2. Eine Bohrmaschine mit verschiedenen Aufsätzen (z.B. Lochfräse), um Löcher für die Unterputzdosen in der Wand zu bohren. Ideal ist ein Bohrhammer, zum Setzen der Unterputzdose.
  3. Ein Kreuzschlitzschraubendreher, um die Unterputzdosen an der Wand zu befestigen, aber auch um die Steckdose zu befestigen.
  4. Ein Abisoliermesser und eine Abisolierzange, um die Kabel für den Anschluss an der Steckdose abzumanteln.
  5. Mauernutfräse oder Hammer und Meißel, um die Mauerschlitze anzufertigen, die für die Hinführung des Kabels zur Unterputzdose notwendig sind.
  6. Kabelbinder & Kabelschellen, um die Kabel sicher innerhalb des Mauerschlitzes zu befestigen und so die Leitungsführung bis zur Steckdose vorzunehmen.
  7. Verbindungsklemmen, um die Kabel an der Steckdose anzuschließen.
  8. Isolierband oder Feuchtraum-Isolierband (je nachdem, wo die Steckdose installiert wird)
  9. Weiteres Elektroinstallationsmaterial (Kabel & Unterputzdosen) gemäß den VDE-Vorschriften. Geeignet ist z. B. ein NYM-J 3x2,5 mm² Kabel.
  10. Zweipoliger Spannungsprüfer
  11. Gips, um die Unterputzdose in der Wand und die Kabel im Mauerschlitz zu fixieren

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Vor dem Beginn der Installation

Zuallererst gilt: Arbeiten an elektrischen Leitungen können immer lebensgefährlich sein.

Deshalb gelten generell die fünf Sicherheitsregeln der Elektroinstallation:

  1. Freischaltung: Stromnetz abschalten (Schalter oder Hauptschalter)
  2. Vor Wiedereinschalten schützen: mögliche unbeabsichtigte Einschaltung verhindern (z.B. Schlösser). Man kann auch ein Schild am Sicherungskasten anbringen, das darauf hinweist, dass derzeit an den Leitungen gearbeitet wird.
  3. Spannungsfreiheit überprüfen: mittels zweipoligem Prüfgerät feststellen
  4. Erden und Kurzschließen (ab 1 kV-Anlage): alle Leiter mit geeigneten Werkzeugen kurzschließen und erden, um eine Aktivierung vorgeschalteter Sicherheitseinrichtungen zu vermeiden.
  5. Nachbarteile unter Spannung abdecken oder abschirmen (ab 1 kV-Anlagen): Nachbarleitungen, die unter Spannung stehen, müssen vor Berührung geschützt werden.

Bevor man nun mit dem Einbau einer Steckdose beginnt, ist es wichtig, sich über die nötigen Voraussetzungen zu informieren. So muss zunächst geprüft werden, ob die Steckdose überhaupt angeschlossen werden kann und ob die vorhandene Stromleitung ausreichend für die geplante Belastung ist. Dazu können Sie entweder einen Fachmann beauftragen oder sich bei Ihrem lokalen Elektrizitätswerk erkundigen.

Ein weiteres essenzielles Thema sind die Abstände, die beim Einbau der Steckdose eingehalten werden müssen. Es gibt Mindestabstände zur Decke, zum Boden, zu Raumecken und zu anderen Steckdosen, ab denen eine Steckdose installiert werden darf. Auch hier gilt: Sollte man unsicher sein, sollte man besser einen Fachmann hinzuziehen.

 

Wie wird die richtige Position für die Steckdose bestimmt?

Die fachgerechte Installation einer Steckdose beginnt mit der Entscheidung, wo genau sie platziert werden soll. Hier gibt es einige Dinge zu beachten: Zunächst einmal sollte die Steckdose in Reichweite des Endverbrauchers und nicht in der Nähe von anderen Leitungen und Wasserrohren platziert werden. Zu Wasserquellen müssen mindestens 50 cm Abstand gehalten werden.

Auch die Verfügbarkeit von Stromanschlüssen ist wichtig: Wenn in der Nähe bereits andere Steckdosen installiert sind, sollte die neue Steckdose in der Nähe dieser Abschnitte angebracht werden.

Zusätzlich ist es wichtig, sich an die bereits erwähnten Installationszonen zu halten, um zu verhindern, dass beim Setzen der Dose Leitungen angebohrt werden. Der allererste Schritt ist allerdings das “Aufspüren” der nächsten Abzweigdose, von wo aus später die Leitung bis hin zur Steckdose geführt wird. Abzweigdosen sind kleine Verteilerdosen, die Auf- oder Unterputz gesetzt werden können. In einer Abzweigdose werden elektrische Leitungen gebündelt und weiter verteilt.

Schritt 1: Wie finde ich die nächste Abzweigdose?

Die Kenntnis der vorgeschriebenen Installationszonen erleichtert das Aufspüren der Abzweigdose. Die waagerechten Installationszonen beginnen 15 cm über dem Boden bzw. unter der Decke und enden bei maximal 45 cm Abstand zu Boden oder Decke. Senkrechte Installationszonen verlaufen in einem Abstand von 10 bis 20 cm zu Türen und Rohbaukanten, also den Ecken eines Raumes. Abzweigdosen sitzen häufig genau dort, wo senkrechte und waagerechte Installationszonen aufeinandertreffen. Das Abklopfen der Wand kann dabei helfen, die Verteilerdosen noch leichter aufzuspüren. Der Klang beim Abklopfen der Wand verändert sich deutlich, wenn man auf die unter dem Putz gesetzte Dose klopft. Moderner sind Leitungssuchgeräte. In Neubauten sitzen die Abzweigdosen übrigens häufig direkt hinter bereits vorinstallierten Lichtschaltern und Steckdosen. Von dort kann man dann kinderleicht Leitungen verbinden und zu nachträglich gesetzten Steckdosen weiterführen.

Schritt 2: Abzweigdose öffnen

Wenn Sie die Abzweigdose gefunden haben, prüfen Sie zunächst erneut mit einem Spannungsprüfer, ob die Leitungen wirklich keinen Strom mehr leiten. Anschließend kann man die Tapete um die Abzweigdose herum vorsichtig einschneiden. So legt man den Deckel der Abzweigdose frei. Da dieser in der Regel nur geklemmt ist, kann man ihn einfach mit der Hand öffnen.

Im Inneren der Abzweigdose finden Sie nun verschiedenfarbige Leitungen, die mit Steckklemmen bzw. WAGO-Steckklemmen verbunden sind.

Abzweigdose-Kabel-Innen-Foto

Schritt 3: Verlauf der Leitung zur neuen Steckdose markieren

Wichtig ist, dass die Leitung nicht einfach schräg bzw. nach Belieben von der freigelegten Abzweigdose zur Position der neuen Steckdose verlegt werden darf. Zur Kabelverlegung gibt es feste Vorschriften. Der exakte Weg wird zunächst mit Bleistift oder mithilfe von Klebeband (o.ä.) auf der Wand markiert. Zunächst muss das Kabel waagerecht bis zu einer Position geführt werden, die exakt senkrecht über oder unter der neuen Steckdose liegt. Deshalb im Vorfeld schon markieren, wo im Raum die neue Steckdose überhaupt gesetzt werden soll. Setzen Sie Steckdosen im Trockenbau, muss der Weg der Kabelverlegung natürlich nicht zwangsläufig auf der Wand markiert werden, da kein Mauerschlitz gefräst oder gemeißelt werden muss.

Schritt 4: Unterputzdose oder Hohlwanddose setzen

Wenn alle Markierungen gemacht wurden, geht es an das Setzen der Unterputzdose oder Hohlwanddose. Für massive Wände bzw. Außenwände werden Unterputzdosen genutzt, für Leichtbauwände (z.B. Holz oder Rigips) nutzt man Hohlwanddosen. Sie dienen als Fassung für die Steckdosen, die später innerhalb dieser Dosen platziert werden. Das Loch für die Unterputz- oder Hohlwanddose kann zum Beispiel mit einer Lochsäge gebohrt werden. Wie genau man die Dosen setzt, haben wir in einer separaten Anleitung für Sie zusammengefasst.

Schritt 5: Der Kabelschlitz / Mauerschlitz

Nun geht es ans Eingemachte. Die Abzweigdose liegt frei, der Weg der neuen Leitung, hin zur neuen Steckdose, ist markiert und die Unterputzdose gesetzt. Damit das Kabel jetzt auch unter Putz vorschriftsmäßig und sicher zur Steckdose geführt werden kann, muss zunächst ein Kabelschlitz angelegt werden, in dem das neue Kabel verlegt werden kann. Auch dieser Schritt entfällt natürlich im unverputzten Trockenbau oder bei der Aufputzinstallation.

Das Klopfen oder Fräsen eines Mauerschlitzes ist die körperlich anstrengendste Arbeit beim Installieren und Setzen einer neuen Steckdose. Man kann hier mit einer Mauernutfräse vorgehen, bei Leichtbauwänden genügen schon Hammer und Meißel. Entlang der vorher auf der Wand aufgezeichneten Verlegestrecke des Kabels wird jetzt der Kabelschlitz angelegt. Wie tief und breit ein Kabelschlitz sein darf, hängt von verschiedenen Faktoren, aber insbesondere von der Wandstärke ab. Achten Sie nach Möglichkeit darauf, dass der Kabelschlitz breit genug ist, um nicht nur das Kabel, sondern auch ein Leerrohr zu verlegen, durch welches das Kabel später geführt wird. Dies dient dem Leitungsschutz und erleichtert die Verlegung der Leitung.

Wie tief dürfen Kabelschlitze für Unterputz-Kabel nach EN1996-1-1 sein?

Die exakte Regulierung der Schlitztiefe ist wichtig, da zu tiefe Schlitze die Stabilität von tragendem Mauerwerk verschlechtern können und auch den Brandschutz, die Wärmedämmung und den Schallschutz beeinträchtigen.

Je nach Mauerstärke und einem vorhandenen oder nicht vorhandenen statischen Nachweis dürfen die Mauerschlitze für die Kabel- und Leitungsführung unter Putz also unterschiedlich tief sein.

Eine Mauernutfräse fräst zwei schmale Schlitze mit exakt einstellbarer Tiefe in die Wand oder das Mauerwerk. Deshalb werden diese Fräsen gerade auch für die Kabelverlegung in dünnen Wänden empfohlen, auch für Leichtbauwände. Zwischen den zwei schmalen Schlitzen bleibt entsprechend ein Mittelsteg zurück, ähnlich wie bei den Reifenspuren im Schnee oder dem Bohrkern in den Löchern für die Unterputzdosen. Dieser Mittelsteg wird nach dem Fräsen vorsichtig mit Hammer und Meißel entfernt.

Innerhalb der Mauerschlitze werden die Kabel nun entsprechend VDE Vorschriften verlegt.

Aber wie tief und breit dürfen die Mauerschlitze denn nun genau sein?

Die nachfolgenden Zahlen basieren auf der Norm EN1996-1-1 und bezieht sich auf Mauerschlitze, die nachträglich und ohne rechnerischen Nachweis in tragenden Wänden gesetzt werden dürfen. Die Berücksichtigung dieser Norm empfiehlt sich jedoch auch für nichttragende Wände. Auf nachträgliche Mauerschlitze in den horizontalen Installationszonen, insbesondere in der mittleren Installationszone, sollte weitestgehend verzichtet werden. Vor allem bei dünneren Wänden. 

Horizontale Mauerschlitze:

  • Nachträgliche horizontale Wandschlitze sind erst ab 15 cm Wandstärke erlaubt, über eine maximale Länge von 1,25 Meter.
  • Horizontale Mauerschlitze mit unbeschränkter Länge sind erst ab einer Wandstärke von 17cm erlaubt.
  • Sie sind nur 40 cm unter oder über einer Rohdecke erlaubt.
  • Sie sind nur auf einer Seite der Wand erlaubt, außer sie sind nicht tiefer als 10 mm und die Wandstärke beträgt mindestens 24 cm.
  • Horizontale Schlitze mit beschränkter Länge müssen mindestens 49 cm Abstand zu Öffnungen und Aussparungen haben.
  • Bei Langlochziegeln nicht erlaubt.

Vertikale Mauerschlitze:

  • Sie sind grundsätzlich weniger problematisch als horizontale Mauerschlitze.
  • Sie dürfen nachträglich bereits ab einer Wandstärke von mindestens 12 cm vorgenommen werden.
  • Sie müssen mindestens 11,5 cm Abstand zu anderen Öffnungen und Aussparungen haben.
  • Parallel nebeneinander verlaufende vertikale Schlitze müssen einen Abstand von mind. einer, für die jeweilige Mauerstärke zugelassenen, Schlitzbreite haben.
  • Weder darf dabei die vorgeschriebene Einzelschlitzbreite noch die Gesamtschlitzbreite von 2 Metern überschritten werden.
  • Beispiel für parallel verlaufende senkrechte Kabelschlitze: Die Wandstärke liegt zwischen 240 mm und 299mm. Ein vertikaler Schlitz darf bei dieser Wandstärke eine Breite von 15 0mm je Schlitz haben. Die Gesamtbreite der Mauerschlitze je 2 Meter Wandlänge darf 385 mm betragen. Zudem müssen zwei parallel verlaufende vertikale Kabelschlitze einen Abstand von mind. einer Schlitzbreite haben, in diesem Fall 150mm. Der bereits gefräste Schlitz plus Mindestabstand ergibt eine Breite von 300 mm. Ausgehend von der zulässigen Gesamtbreite dürfte der zweite parallel verlaufende vertikale Mauerschlitz also maximal 85mm breit sein.
  • Wichtig: Beträgt die Wandstärke 24 cm oder mehr, dann dürfen vertikale Mauerschlitze, die spätestens 1 Meter über dem Fußboden enden, sogar eine Tiefe von 8cm und eine Breite von 12 cm haben.

Ist eine Wand dünner als 12 cm, so ist sie für eine Unterputzinstallation mit Kabelschlitzen ungeeignet. Hier kann eine sog. Installationswand aus Rigips oder Porenbeton gezogen werden, hinter welcher dann die Elektroinstallation versteckt wird.

Ansonsten gelten folgende Schlitztiefen und Breiten für Kabelschlitze je Wandstärke.

Wandstärke 115 mm bis 149 mm (12er Ziegel):

  • Horizontaler Schlitz: Nicht erlaubt
  • Vertikaler Schlitz: max. 10 mm tief und 100 mm breit
  • Gesamtbreite aller vertikalen Schlitze inkl. Abständen, je 2 Meter Wandlänge: 100 mm

Wandstärke 150 mm bis 174 mm (15er und 17er Ziegel):

  • Horizontaler Schlitz: max. 1,25 Meter lang und 10mm tief, sofern die Schlitztiefe exakt eingehalten werden kann (Mauernutfräse). Ohne exakte Schlitztiefe mithilfe der Mauernutfräse nicht erlaubt
  • Vertikaler Schlitz: max. 20 mm tief und 100 mm breit 
  • Gesamtbreite aller vertikalen Schlitze inkl. Abständen, je 2 Meter Wandlänge: 100 mm

Wandstärke 175 mm bis 199 mm (20er Ziegel):

  • Horizontaler Schlitz: Auf unbegrenzter Länge nur mit Mauernutfräse, bei einer maximalen Tiefe von 10 mm. Auf 1,25 Meter Länge eine maximale Schlitztiefe von 25 mm
  • Vertikaler Schlitz: max. 30 mm tief und 100 mm breit 
  • Gesamtbreite aller vertikalen Schlitze inkl.100 mm Abstand, je 2 Meter Wandlänge: 260 mm bis 300 mm

Wandstärke 200 mm bis 239 mm (20er Ziegel):

  • Horizontaler Schlitz: Mit Mauernutfräse max. 10 mm Tiefe auf unbegrenzter Länge. Auf 1,25 Meter Länge eine maximale Schlitztiefe von 25 mm
  • Vertikaler Schlitz: max. 30 mm tief und 125 mm breit 
  • Gesamtbreite aller vertikalen Schlitze inkl. 125 mm Abstand, je 2 Meter Wandlänge: 260 mm bis 300 mm

Wandstärke 240 mm bis 299 mm:

  • Horizontaler Schlitz: max. 15 mm Tiefe (mit Mauernutfräse 25 mm) auf unbegrenzter Länge. Auf 1,25 Meter Länge eine maximale Schlitztiefe von 25 mm
  • Vertikaler Schlitz: max. 30 mm tief und 150 mm breit
  • Gesamtbreite aller vertikalen Schlitze inkl. 150 mm Abstand, je 2 Meter Wandlänge: 385 mm

Wandstärke über 300 mm:

  • Horizontaler Schlitz: max. 20 mm Tiefe (mit Mauernutfräse 30mm) auf unbegrenzter Länge. Auf 1,25 Meter Länge eine maximale Schlitztiefe von 30 mm
  • Vertikaler Schlitz: max. 30 mm tief und 200 mm breit
  • Gesamtbreite aller vertikalen Schlitze inkl. 200 mm Abstand, je 2 Meter Wandlänge: 385 mm

Hat eine Wand eine Stärke von >240 mm dürfen Kabelschlitze, die maximal 1 Meter über dem Fußboden enden, eine maximale Tiefe von 80 mm und eine maximale Breite von 120 mm haben. Die Gesamtbreite aller Schlitze pro 2 Meter Wandlänge zusammen darf die angegebene maximale Breite nicht überschreiten.

Horizontale Schlitze sind nur 40 cm über oder unter einer Rohbaudecke zulässig. Daraus ergeben sich automatisch zulässige Breiten.

Nun werden die Kabel in die Mauerschlitze eingezogen und in die bereits eingegipste Unterputzdose oder die, mit Metallhaken in der Hohlwand befestigte, Hohlwanddose eingeführt. Hierbei gibt es verschiedene Punkte bzgl. Zugentlastung und Befestigung zu beachten, welche in den entsprechenden VDE Vorschriften geregelt werden.

Für die Befestigung runder Kabel eignen sich entsprechende Kabelschellen aus Kunststoff, erhältlich für verschiedene Kabeldurchmesser.

Flachkabel können mit speziellen Stegleitungsnägeln befestigt werden.

Schritt 6: Das Kabel verlegen

Nun wird das Kabel von der Abzweigdose, innerhalb des angelegten Kabelschlitzes, zur Unterputzdose geführt. Auch hier gilt es wieder einiges zu berücksichtigen, was wir in einem separaten Ratgeber zur Leitungsverlegung nach VDE-Vorschriften für Sie zusammengefasst haben. Grundsätzlich geht es darum, dass das Kabel fest mit dem Untergrund, also der Wand, verbunden sein muss.

Es darf sich später nicht mehr bewegen. Es kann zunächst mit Nägeln oder Kabelschellen fixiert werden. Später wird es dann eingegipst. Ein Leerrohr ist hier sehr hilfreich, da Sie das Kabel einfach innerhalb des Leerrohrs verlegen und das Rohr dann später eingipsen können.

Neben Gips können auch Krampen bzw. Schellen verwendet werden. Das Kabel wird dann bis ihn die gesetzte Unterputzdose hineingeführt. Diese hat dafür verschiedene Öffnungen. Achten Sie darauf, dass Sie die Kabel so weit in die Dose hineinführen, dass sie, nach Möglichkeit, ca. 7-10 cm in die Dose hineinragen. Das erleichtert das Anschließen der Drähte an die Steckdose enorm.

Spätestens jetzt muss der Kabelmantel, wenn nicht bereits geschehen, fachgerecht abisoliert werden, damit die Leitung später an die Steckdose angeschlossen werden kann. Eine Anleitung zum Abisolieren von Kabeln finden Sie ebenfalls auf unserer Website. Diese Arbeit wird mithilfe einer Abisolierzange oder eines Kabelmessers durchgeführt.

Folgende Normen sind bei der Leitungsverlegung einzuhalten: 

  • DIN VDE 0100–520
  • DIN VDE 0298–4
  • DIN VDE 0100–520
  • DIN 18015–3 (Unterputz)
  • DIN EN 61386 (Installationsrohre)

Schritt 7: Kabel an die Steckdose anschließen

Dieser Schritt darf nur von ausgebildeten Elektrikern durchgeführt werden. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass auch Laien diese Arbeiten selbst vornehmen. Dabei drohen auch keine Bußgelder, aber falsch angeschlossene Leitungen führen im besten Fall dazu, dass kein Strom fließt, im schlechtesten jedoch zu Schäden an den Leitungen, bis hin zum Kabelbrand. Entstehen Schäden, die auf eine falsch ausgeführte Elektroinstallation durch einen Laien zurückzuführen sind, zahlt die Versicherung nicht. Mal ganz abgesehen davon, dass auch Lebensgefahr droht.

Es wird folgendes Werkzeug benötigt:

  • Ein Schraubenzieher, der für den Steckdoseneinsatz und die Abdeckung passt
  • Spannungsprüfer
  • Abisoliermesser und Zange

In der Regel wird es sich in Wohnungen und Wohnhäusern um ein sog. NYM-Kabel handeln, welches zur Steckdose geführt wird. Diese bestehen meistens aus einem grauen Mantel, indem drei Kupferdrähte enthalten sind, die wiederum einzeln isoliert sind.

Diese inneren Isolierungen haben verschiedene Farben:

  • blaues Kabel: Neutralleiter
  • gelb-grünes Kabel: Schutzleiter
  • braunes oder schwarzes Kabel: Außenleiter/Phase

Nachdem der graue Mantel des Kabels vorsichtig geöffnet wurde, ragen diese farbigen Isolierungen nun in die Unterputzdose hinein. Diese einzelnen Adern können dann mithilfe einer Abisolierzange ebenfalls vorsichtig um ca. 1 cm freigelegt werden. Man sollte nicht mehr Kupfer freilegen als nötig, um Beschädigungen an der Leitung zu verhindern, was zum Beispiel zu Wackelkontakten führen könnte. Deshalb geht man beim Abmanteln und Abisolieren sehr vorsichtig vor.

Die freigelegten Adern werden mit dem Steckdoseneinsatz verbunden.

Der gelb-grüne Schutzleiter für die Erdung wird immer zuerst angeschlossen, und zwar an der mittleren Klemme des Steckdoseneinsatzes.

Anschließend werden der Neutralleiter und der Außenleiter an die verbleibenden Klemmen angeschlossen. Ob links oder rechts, das ist in privaten Haushalten egal, solange es sich um Wechselstrom und verpolungssichere SchuKo-Stecker und Steckdosen (Schutzkontakt) handelt. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb es ganz egal ist, wie genau Sie einen Stecker in die Steckdose stecken.

Neuere Steckdoseneinsätze haben jedoch eine Kennzeichnung für den Neutralleiter (N) und den Außenleiter (L1).

Sind die Adern angeklemmt, können der verkabelte Steckdoseneinsatz in die Unterputzdose gedrückt und die Halteschrauben mit dem Schraubenzieher festgezogen werden. Die Hohlwand- und Unterputzdosen, die vorher gesetzt wurden, haben dafür extra genormte Schraubdome, die zur Befestigung von Schaltern und Steckdosen dienen.

Jetzt wird nur noch der Steckdosenrahmen auf den verkabelten und befestigten Einsatz aufgesteckt. In diesen wird dann der Zentraleinsatz (die Abdeckung) mittig hineingedrückt und mithilfe der Mittelschraube befestigt.

Die Steckdose wurde nun erfolgreich gesetzt und angeschlossen.

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